Blutrausch

There´s no free lunch – auch dieses echte Paradies hat leider einen Makel, und zwar einen, der gewaltig juckt. Eine Hölle, die Dante in seinem Inferno wohl zu erwähnen vergessen hat und in der Hugo und ich, aus welchen Gründen auch immer, nun wohl oder übel schmoren müssen: die Moskitohöllehöllehölle. Zwischen 16.30 und 20.30 Uhr fällt sämtliches Stechgetier des Pantanals im Blutrausch erbarmungslos über uns her. Gringoblut scheint den Insekten hier besonders gut zu schmecken. Egal ob drinnen oder draußen, wir sind chancenlos; unser gesamtes Waffenarsenal an Chemiekeulen versagt kläglich. In den zwei Glasteelichtern auf unserem Tisch draußen sammeln sich so viele Mücken und Falter, daß plötzlich der gesamte Inhalt wie auf dem Scheiterhaufen lichterloh zu brennen beginnt. Auch die feinmaschigen Moskitonetze halten leider nicht alle Insekten ab; irgendwie finden sie immer noch einen Weg, sich von draußen ins Innere des Unimogs zu beamen.

Mit der Fliegenklatsche richten wir – inzwischen selbst völlig entfesselt und im Blutrausch – auf den weißen Wänden im Unimoppel ein regelrechtes Massaker an und erlegen dabei leider auch ein verirrtes Glühwürmchen, welches sein Leben aushaucht und dann noch zwei Stunden lang nachglüht. Das nennt man wohl Kollateralschaden.

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