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Huemules

Wir haben großes Glück, als wir auf unserer Weiterfahrt an einem Bachlauf zwei der vom Aussterben bedrohten Huemules, der großen Andenhirsche, entdecken:

Reserva Nacional Pingüino de Humboldt

Am nächsten Tag setzen wir unsere Fahrt fort und gelangen zum kleinen Fischerort Punta de Choros, organisatorisches Zentrum des Nationalparks Pingüino de Humboldt. Hier hat der chilenische Staat drei vor der einsamen Felsenküste gelegene Inseln schon frühzeitig unter Naturschutz gestellt. Im Hafen sehen wir allerdings Fischer, die in großen Mengen Abalone, die ebenfalls unter Naturschutz stehen, auf Wagen verladen. Aber eingeschränkter Naturschutz ist immerhin besser als kein Naturschutz und man kann den seit ewigen Zeiten dort lebenden Fischern nicht jegliche Lebensgrundlage entziehen.

Auf der Isla Damas, Isla Choros und Isla Chanaral leben jedenfalls ungestört Seevögel, Seelöwen, Seeotter und eine Kolonie von Humboldt-Pinguinen. Wir entscheiden uns spontan für eine Tour und sind zwanzig Minuten später in einem kleinen Boot bereits unterwegs.

Unsere Spontanität wird belohnt: Schon während der Anfahrt Richtung Isla Choros entdecken wir Finnwale, die eigentlich für diese Jahreszeit noch etwas zu früh sind. Später im Jahr kann man rund um die Inseln mit etwas Glück auch Buckelwale, Blauwale und Orcas beobachten.

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Unser Glück hält an, denn kaum sind die Finnwale abgetaucht wird unser Boot von einer Gruppe großer Tümmler begleitet. Wir erfahren, daß sie im El-Nino-Jahr 1978 mit einer warmen Meeresströmung gekommen und seitdem geblieben sind.

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Im Boot geht es die felsige und steile Küste der Isla Choros entlang und wir können die dort lebenden Tiere aus nächster Nähe beobachten. Die Insel darf nicht betreten werden, sondern bleibt ausschließlich den Tieren vorbehalten, die dort auch ihre Babystuben haben. Besonders die nur einen halben Meter großen Humboldt-Pinguine sind putzig anzuschauen. So watschelig und unbeholfen sie an Land erscheinen so behände und rasend schnell sind sie unter Wasser.

An den steilen Hängen der Insel sehen wir an einigen Stellen schmale, weit nach oben führende Trampelpfade. Die kleinen Pinguine legen diese an, um ihre Nester vor den Seeottern zu schützen, die nichts lieber verspeisen als ein frisches Pinguinei.

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Wir können die Kobolde des Meeres, die flinken Seeotter, auf einem Felsen im Meer beim genüsslichen Verspeisen eines Krebses beobachten.

In den Felsnischen sind viele Seevögel gerade mit dem Nestbau beschäftigt. Wir sehen verschiedene Arten von Möwen, Tölpel, Pelikane und Kormorane, und bewundern ihre Flugakrobatik. Die Landung ist vielleicht nicht unbedingt die Stärke der Pelikane und manch einer kippt dabei auch schon mal auf die Nase und muß wild mit den Schwingen schlagend korrigieren, aber dafür sind sie mit Abstand die besten Gleiter. Die tiefschwarzen Kormorane kreisen in zehn bis 15 Metern über dem Meer und halten Ausschau nach kleinen Fischen. Erspähen sie ihre Beute aus der Luft, kippen sie über eine Flügelseite weg, bringen sich mit wenigen Flügelschlägen in die richtige Position, schießen dann wie ein Pfeil aufs Meer zu und klappen auf den letzten Metern die Flügel ein, um blitzschnell und in exakt dem richtigen Winkel einzutauchen.

Dann geht es weiter zur Isla Damas, der einzigen der drei Inseln, die betreten werden darf. Durch flechtenbehangene Kakteenfelder klettern wir über die kleinen Hügel und an den weißen Sandstränden mit türkisblauem Wasser fühlen wir uns fast wie in der Karibik. Auch hier blühen gerade die Pflanzen.

Es ist schön hier und wir genießen die Stille und den Aufenthalt, auch wenn er nur kurz ist, sehr. Die fast gänzliche Unberührtheit der Insel und ihre schlichte Schönheit vermitteln einen Eindruck, wie sich Leben ohne den Menschen, ohne Zivilisation anfühlt.

Wir erleben einen tollen Tag, und der Grzimek in mir ist mehr als zufrieden. Auch in puncto Nachtplatz bleibt das Glück auf unserer Seite: Zwischen Meer und großen Sanddünen schlagen wir unser Quartier auf und zünden das Lagerfeuer an – Romantik pur.

Komische Vögel

Wir runden unser Programm in Foz mit dem Besuch des Parque das Aves ab, einem großen Vogelpark, der die Fauna und Flora Brasiliens zeigt. Der Spaziergang durch den Park ist wunderschön. Die Vögel sind in großzügigen Volieren untergebracht, so daß sie frei fliegen und Nester bauen können. Für die Besucher sind die Volieren durch Doppeltore zugänglich, so daß wir uns mitten unter den Vögeln befinden und sie im wahrsten Sinne hautnah erleben können. Die Tiere sind Besucher gewöhnt, dementsprechend sehr zutraulich und kommen teilweise auf weniger als Armlänge an uns heran. Sie sind mindestens genauso neugierig wie wir.

Ich bin nicht aus Plastik!!!

Ich bin nicht aus Plastik!!!

Überhaupt scheint die Vogelwelt nicht viel anders zu „ticken“ als unsere menschliche. Überall ohrenbetäubende Streiterei und immerwährendes Gezeter um nichts, man macht sich gegenseitig das Futter oder den Sitzplatz streitig oder man stiehlt gleich des anderen Weiblein/Männlein…