Arequipa – La Ciudad Blanca

Der uns aufgezwungene Aufenthalt in Tacna hat uns wertvolle Zeit gekostet. Dina fliegt am 27ten September von Lima aus nach Hause und wir müssen unser Programm etwas straffen. Über die Panamericana Sur geht es weiter nach Arequipa, eine der beeindruckendsten Kolonialstädte und mit rund 1,4 Mio Einwohnern zweitgrößte Stadt Perus auf angenehmen 2.400 Metern. Die Flußoase mit ihrer gut erhaltenen Altstadt rund um die Plaza de Armas liegt unmittelbar zu Füßen der mächtigen Vulkane Misti (5.822 m und aktiv), Chachani (6.075 m und weiß verschneit) und Pichu Pichu (5.425 m). Durch die Nähe zu weiteren aktiven Vulkanen werden in Arequipa täglich bis zu zwölf Erdbeben registriert.

An Stelle einer früheren Inka-Stadt gründeten die Spanier 1540 die „weiße Stadt“, die mit ihren Kirchen und Palästen aus weißem Sillar, einem vulkanischen Tuffstein, zu einer der schönsten Städte des Kolonialreiches erblühte. Manche Zungen behaupten, die Bezeichnung „weiße Stadt“ beziehe sich nicht auf den weißen Stein, sondern auf die Tatsache, das ehemals die Innenstadt ausschließlich von den weißen Kolonialherren bewohnt werden durfte, wohingegen die Sklaven, zumeist Indios und Schwarze, in den Randgebieten leben mussten. Kommt einem bekannt vor, oder?

Heute ist der Durchgangsverkehr aus den schmalen Gassen des historischen Zentrums verbannt und es sind kleine Fußgängerbereiche entstanden, die zum Bummeln und Verweilen einladen. Die schattenspendenden zweigeschossigen Arkaden rund um die begrünte Plaza de Armas sind mit Geschäften, Touranbietern und Restaurants bevölkert; lediglich die Nordseite des Platzes wird in ihrer gesamten Breite von der imposanten Kathedrale beherrscht, die sich im blankpolierten weißen Marmor des Vorplatzes spiegelt.

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