Saturday Night in Caracollo

Auf dem Weg nach Uyuni übernachten wir in dem kleinen Ort Caracollo, den wir mit samt Sonntagsmarkt schon bei unserer Anfahrt von Cochabamba nach La Paz kennengelernt hatten. Dieses Mal fahren wir jedoch weg von der Durchfahrtsstraße bis zur Kirche am zentralen Dorfplatz, da wir für die Nacht etwas ruhiger stehen möchten, und stellen den Wagen etwas seitlich versetzt neben dem „Denkmal des 30. November“ ab. Es ist Samstagabend und die Ortsmitte scheint verwaist, bis gegen 20.00 Uhr plötzlich immer mehr Menschen auf den Platz strömen. Dann hören wir plötzlich Böller und zunehmend lauter werdende Blechmusik. Kurz darauf biegt auch schon die erste uniformierte Musiktruppe mit Major, Tanztruppe und allem drum und dran um die Straßenecke. Eine farbenfrohe Mischung aus Schützen- und Karnevalsverein stellt sich neben Unimoppel so gut es geht vor dem Denkmal in Formation auf. Wie peinlich, aber für uns ist es zu spät, den Motor anzulassen und wegzufahren, und so stehen wir mit dem Unimog wie ein Fremdkörper inmitten des Trubels und schauen perplex einfach zu.

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Nach zwanzig Minuten hat die mehr oder weniger musikalische Truppe ihr Repertoire beendet, es folgt eine lautstarke Ansprache, von der wir kein Wort verstehen, gefolgt von viel Beifall und Jubel, dann biegt eine zweite bunte Musiktruppe um die Ecke, die deutlich schmissiger ist als die erste. Wir trauen unseren Ohren kaum, als wir „Dschingis Khan“ von den Les Humphries Singers in bolivianischer Blechbläserversion hören! Nach weiteren zwanzig Minuten ist der Spuk schlagartig vorbei, alle gehen und wir ins Bett.

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