Nacht auf dem Vulkan

Um den schönsten Vulkan Chiles und seine ihn umgebenden Wälder zu schützen wurde bereits 1940 der über 60.000 Hektar große Parque Nacional Villarica eingerichtet. Der Vulkan, an dessen Flanke auch ein Skigebiet samt Liftanlage liegt, ist 2.840 Meter hoch; die Baumgrenze liegt bei 1.500 Metern. Hier findet sich der nördlichste Bosque Valdiviano, der kalte, immergrüne Regenwald Südchiles.

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Wir vertrauen der Vulkanampel im Ort, die die seismischen Aktivitäten des Villarica misst und auf grün steht, und wollen die Nacht auf dem Vulkan verbringen. Nicht etwa, weil wir den Nervenkitzel glühender und blubbernder Magma und die latente Gefahr eines Ausbruchs als Kick benötigen, sondern weil wir eine spektakuläre Aussicht von dort oben erwarten. Wir fahren bis zur Bergstation des Skiliftes, erst ist die Straße ein Stück asphaltiert, aber die letzten acht Kilometer bestehen aus wüster Piste durch Wald und graue Lavafelder.

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Wir haben uns nicht getäuscht, der Panoramablick ist atemberaubend. Im Tal tief unter uns der große, kristallklare See, umgeben vom Grün der Wälder, in den verblassenden Strahlen der untergehenden Sonne leuchtet in der Ferne der schneebedeckte Gipfel eines weiteren Vulkans, des 3.125 Meter hohen Llaima.

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Die Nacht ist ruhig und sternenklar, und auch am nächsten Morgen pustet der Villarica gelassen seine weißen Rauchkringel in den ungetrübt blauen Himmel über unseren Köpfen.

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