El Alto

Auf dem kargen und unwirtlichen Hochplateau über dem Talkessel von La Paz liegt auf 4.000 Metern Höhe El Alto, die „Stadt über der Stadt“ und erste Großstadt der Aymara. Hier liegen viele Industrieunternehmen, Raffinerien und Speditionen, die im tief eingeschnittenen Tal von La Paz keinen Platz hätten, und einer der höchstgelegensten Flughäfen der Welt. Flugzeuge müssen in El Alto mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten starten und landen, um in der dünnen Höhenluft ausreichend Auftrieb zu erreichen. Außerdem benötigen sie speziell verstärkte Reifen und die Zuladung – auch des Kerosins – ist trotz der 4 Kilometer langen Start- und Landebahn begrenzt. Größere Maschinen fliegen deshalb von El Alto zunächst zum Zutanken Santa Cruz an, bevor sie auf die langen Fernstrecken gehen.

El Alto steht in starkem Kontrast zu La Paz, da sich hier überwiegend einkommensschwache landflüchtige Indigenas angesiedelt haben. Die ärmlichen unverputzten Lehmbauten erstrecken sich über viele Kilometer vom Rand des Plateaus bis weit ins Altiplano hinein. El Alto wurden von den Menschen selbst errichtet und organisiert, also nicht durch die Stadtverwaltung oder das Land. Wer mehrt dazu wissen möchte:

http://www.ila-web.de/artikel/ila315/bolivien_elalto.htm

El Alto ist verkehrstechnischer Knotenpunkt von La Paz, da mit Ausnahme des La Cumbre Passes in die Yungas alle wichtigen Fernstraßen zwangsweise über El Alto führen. Durch Blockaden an wenigen strategischen Punkten kann La Paz somit „ausgebremst“ werden.

Der Verkehr ist dementsprechend mörderisch: Ampel werden bei rot grundsätzlich überfahren, dreispurige Fahrbahnen werden sechsspurig genutzt und es gilt das Prinzip „Nur der Rücksichtslose setzt sich durch“. Würde ich hier fahren müssen, dann kämen wir vermutlich an unserem Ziel niemals an, aber Hugo setzt sich zum Glück rigoros durch.

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