Ein mitten im Zentrum von Cochabamba gelegener Ort mit besonderer Atmosphäre ist das Karmeliterkloster Santa Teresa, eines der wenigen „geschlossenen“ Klöster in Südamerika. Architektonisch ist das aus zwei Gebäuden und einem Innenhof bestehende Kloster ein Kleinod; fotografieren ist leider untersagt. Wir nehmen an einer Führung teil und erfahren, daß die Klosterschwestern früher wie auch heute noch von der Gesellschaft völlig isoliert leben. Am „normalen“ Leben nehmen sie nicht teil, jeglicher Kontakt nach draußen ist strengstens untersagt. Innerhalb der Klostermauern werden einige Produkte wie zum Beispiel Zitronenmarmelade hergestellt, die verkauft oder getauscht werden, wobei der Verkauf ausschließlich über ein blickdichtes Holzrondel erfolgt. Die Karmeliterinnen legen ihre Produkte im Gebäude in ein Fach des Rondels und drehen dieses; der Käufer entnimmt die Waren draußen und legt seinerseits Geld oder Tauschwaren hinein.
Die Wände der Räume und des Kreuzganges sind mit vielen großformatigen Gemälden geschmückt, die in ihrer Art sehr besonders sind und drei verschiedene Kunstschulen repräsentieren. Bei Eintritt in das Karmeliterkloster wird den Nonnen das Haar geschoren, welches teilweise für Figuren der heiligen Familie und anderer Heiliger verwendet wird, die in einigen Nischen und Treppenaufgängen stehen. Wir empfinden es schon als sehr befremdlich, sich freiwillig so vollständig von der Gesellschaft zurückzuziehen.
