Chuno: Die tolle Knolle

In Cochabamba haben wir das erste Mal Chuno gegessen. Bröckelig, mehlig, aber erdig aromatisch und ganz eindeutig eine Kartoffel. In den Andenländern gibt es, neben rund 100 wilden Sorten, 4.000 Kartoffelsorten, die kultiviert werden, allein in Peru 2.500. In Peru kann der Beginn der Kartoffelkultivierung auf 3.500 Jahre v. Chr. Datiert werden.

Chuno ist eine Bitterkartoffel, die in den Anden bis auf eine Höhe von 4.500 Metern wächst. Nicht Peter von Frosta hat die Gefriertrocknung erfunden, sondern die Bewohner des andinen Hochlandes haben dieses Verfahren zur Haltbarmachung entwickelt. Hier in diesen Höhen sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sehr groß. Nachts werden die geernteten Kartoffeln dem Frost ausgesetzt, tagsüber in der starken Sonne wieder getrocknet. Dadurch verlieren die Kartoffeln stark an Gewicht und Volumen. Vor der letzten Trocknung drücken die Andenbauern das letzte Wasser mit den Füßen aus den Kartoffeln. Danach sind sie bis zu 10 Jahre haltbar und leicht in die Vorratslager zu transportieren. Auf diese Weise konnten und können sich die Andenbewohner vor Hungersnöten und Missernten schützen. Ein unschätzbares Wissen für die Zukunft.

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